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Neue Bilder von Siniša Kandić (Thomas W. Kuhn) Im Zentrum der Ausstellung neuer Arbeiten von Sinisa Kandic in der Galerie Cora Hölzl im Mai 2002 stehen erneut Vitrinen, zwei in geringem Abstand zueinander fixierten Glasscheiben, die in zweifacher Hinsicht als Bildträger dienen. Primär sind sie Träger einer aufgesprühten Lackschicht auf den einander zugwandten Innenseiten. Aus ihrer Mischung im Auge der Betrachter ergibt sich die bildimmanente Tiefe und Farbwirkung. Anschließend an die letzte Werkgruppe führt Kandic die malerische Auflösung der Ränder der horizontalen Farbbalken hin zu einer feinen Körnung weiter, die eine zunehmend differenzierte Farbmischung mit der dahinterliegenden Farbschicht erlaubt. Diese pixelartige Struktur vermittelt sich zugleich dem sekundären Bildmotiv: der Reflektion des vor dem Bild liegenden Raumes, der somit eine fotografische Qualität annimmt. Die doppelte Räumlichkeit zwingt die Betrachtung zur Focussierung auf jeweils eines der Bilder im Sinne eines Vexierbildes. Das Prinzip der Auflösung, des Schwebens und des architektonischen Raumbezuges findet auch Eingang in die Gestaltung einer Wandarbeit, die eine gerasterte, bzw. gepixelte liegende menschliche Gestalt zeigt - ein Verfahren, das ebenfalls in einer Wandarbeit aus Karlsruhe im Herbst 2001 Anwendung fand. Der Schlüssel zu den rätselhaften Bildtiteln bbydhyonchord, cock/ver 10 und orban eq trx 4 ist hier, wie dort in der musikalischen Inspiration Kandic zu finden: den Titeln von Drum ´n Bass Stücken, nach der Auseinandersetzung mit Jazz in früheren Werken. Musik, Malerei, Architektur und Fotografie verbinden sich suggestiv und zugleich analytisch lesbar in Einheiten einer introspektiven Ordnung.
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